Theater & Schule

Theaterprojekt mit Schüler*innen der 4. Klasse der NMS Ebbs (8. Schulstufe)

„Ich seh‘, ich seh‘ was du nicht siehst.

–  Ein Theater-/Filmprojekt rund um die Themen ‚Cyber Mobbing und Zivilcourage‘“

Nach einem Schuljahr zwischen Präsenz- und Distanzunterricht, nach einem halben Jahr geschlossener Kultureinrichtungen waren alle Beteiligten froh ein so tolles und wichtiges Projekt live und in Farbe durchführen zu können. Als dann ca. 2 Wochen vor Beginn auch noch das Ok kam, dass externe Workshopleiter*innen die Schule betreten dürfen, stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Eine digitale Variante hatte die Workshopleiterin Nicole Titus im petto. Doch auch sie war glücklich darüber, dass sie diese nicht brauchte.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens und der Einführung in die Thematik sowie in die Bereiche Schauspiel und Szenen-Entwicklung. Gegen Ende des ersten gemeinsamen Vormittages entschied sich die Klasse, dass sie gemeinsam einen Film drehen möchten, in welchem sie sich kritisch mit dem Thema „Mobbing“ befassen und Lösungsstrategien entwickeln. Gesagt getan. Am Nachmittag nach der Recherche in Kleingruppen, setzte sich die Klasse zusammen, entschied wer welche Rolle übernehmen sollte und entwickelte, basierend auf den Rechercheergebnissen, ihr erstes Drehbuch. Am zweiten Tag verwandelte die Gruppe den Mehrzwecksaal, die Bibliothek und die Klasse in ein Filmset. Die Aufgaben hinter der Kamera wurden verteilt, dann wurde geprobt, der Ablauf der Szene besprochen und auch schon gedreht. Wenn die Klappe fiel, war die sonst so quirlige Klasse, mucksmäuschenstill.

Selbst die, die sich vorher nicht trauten vor der Kamera zu stehen, übernahmen eine Rolle und machten mit. Die Schüler*innen hatten sehr gute Ideen und brachten ihre Meinung mit ein. Sie waren kritisch und konnten ihre Anliegen gut den anderen vermitteln. Regieanweisungen wurden gut umgesetzt. Die Schüler*innen wuchsen mit ihren Aufgaben. Sie engagierten sich von Tag zu Tag mehr und nahmen auch Wartezeiten, wie beim Dreh üblich, in Kauf.

Mal übernahm der/die eine die Regie oder die Funktion als Kameramann/-frau, mal der/die Andere. Am Schluss wurden alle Szenen gesichtet, ausgewählt und in Kleingruppen geschnitten sowie Klassen intern präsentiert. Die Gruppe hat geübt konstruktive Kritik zu äußern ohne verletzend oder herablassend zu werden.

Für den/die Eine/n oder die/den Andere/n war Theaterspielen zuerst ungewohnt. Zu Beginn waren manche etwas gehemmt. Sie haben sich aber dennoch auf alle Aufgaben eingelassen und mitgemacht. Dadurch, dass die Schüler*innen den gesamten Prozess aktiv mitgestaltet haben, waren sie auf allen Ebenen in das Projekt eingebunden und konnten selbst Entscheidungen treffen.

Nicole Titus ist nun schon seit 2013 immer wieder an der Schule aktiv. Die Zusammenarbeit war auch dieses Jahr wieder sehr angenehm. Die Schüler*innen waren großartig. Regina Krumschnabel, die Direktorin der Schule, Renate Mumelter, die Religionslehrerin und Ansprechpartnerin für das Projekt an der Schule, und Frau Titus haben bereits besprochen auch im kommenden Schuljahr wieder ein theaterpädagogisches Projekt gemeinsam durchzuführen. Dieses Mal sollen zwei Parallelklassen in den Genuss kommen und das ursprünglich für 2020 geplante Konzept mit einem Theaterbesuch umgesetzt werden.

Dieses Projekt wurde von einer Fachjury im Rahmen der österreichweiten Initiative „culture connected“ mit 189 weiteren Projekten für eine finanzielle Unterstützung im Schuljahr 2020/21 ausgewählt. „culture connected“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung durchgeführt und von OeAD/KulturKontakt Austria beratend und organisatorisch begleitet. Die Initiative fördert Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Kultureinrichtungen zu allen Themen von Kunst und Kultur und eröffnet beiden Partner/innen neue Sichtweisen.

Neue Mittelschule Ebbs: https://ms-ebbs.tsn.at/

Projektträger: www.spectact.at