Skype Interview von Afra Kriss mit mir über meine freiberufliche Tätigkeit als Theaterpädagogin

Theaterpädagogik ist die Arbeit mit dem Menschen am Menschen mit den Methoden des Theaters

Interview vom 2020-05-06, 14:00

Vereinfachte Transkription

Skype-Interview mit Nicole Titus aus Ingolstadt

Afra: Ich beginne jetzt mit der Aufzeichnung […] das Interview gehört zu meiner Abschlussarbeit […] zum Thema Freiberuflichkeit […] nachdem Du in der Nähe bist und viel machst und eine tolle Internetseite hast, bin ich auf Dich gekommen.

Nicole: Ja, danke, ich habe mich sehr über die Anfrage gefreut. Und ich freu mich auch darüber, dass es möglich ist, das Interview per Skype zu machen. Im Gespräch selbst können sich nochmal ganz andere Fragen auftun. Dann kann ich auch gleich drauf eingehen.

[…]

  1. Wann hast du Dich entschlossen freiberuflich zu arbeiten und warum?

Ich habe vor meinem Festengagement am Stadttheater Ingolstadt schon von 2009 bis 2013 freiberuflich gearbeitet. 2009 habe ich mein Studium in Lingen (Ems) an der Hochschule Osnabrück beendet und bin dann erst mal zurück nach Österreich. In Kufstein habe ich mein erstes großes freiberufliches Theaterprojekt „fluchtWEGe“ auf die Beine gestellt. Ich bin dann nach München umgezogen und habe da versucht Jobs zu kriegen. Eine Zeitlang habe ich Schauspielunterricht am Ballettzentrum in Grünwald gegeben, als ich dann von einer freien Stelle in Ingolstadt am Stadttheater erfuhr. Da dachte ich mir, okay, das probier‘ ich mal aus, um zu schauen wie‘s ist im Festengagement. Die Stelle war als Elternzeitvertretung auf ein Jahr begrenzt. Dann wurden daraus fünf Jahre. Die letzten drei Spielzeiten habe ich Stunden reduziert, weil ich gemerkt habe, dass mein schauspielerisches Herz zu kurz kommt und mehr Aufmerksamkeit braucht. Ich hab zuerst Schauspiel studiert und bin dann später zur Theaterpädagogik gekommen. Der Wunsch, wieder mehr als Schauspielerin zu arbeiten, war auch der Hauptgrund warum ich mich dann selbstständig gemacht habe und vom Theater wegging 2018. Seither fokussiere ich mich mehr auf die Schauspielerei. Dadurch, dass ich in Ingolstadt in der Kunst- und Kulturszene bekannt und gut vernetzt bin, sowie auch in Tirol, kamen insbesondere im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit Menschen auf mich zu und boten mir Projekte an. Ich habe mich sehr darüber gefreut, weil es ja gerade in der Selbständigkeit, gerade in einem künstlerischen Beruf, nicht so einfach ist und auch nicht immer so selbstverständlich, dass man Jobs kriegt. Die Jobs fielen mir regelrecht in den Schoß. Das hat mich sehr gefreut und ich habe mich auch sehr geehrt gefühlt, dass die Menschen an mich gedacht und mir diese tollen Projekte angeboten haben.

  1. Du bist sehr vielseitig und hast neben Deinem Theaterpädagogikstudium auch noch eine Schauspielausbildung. Wie viel Raum nimmt bei Deiner Arbeit die Theaterpädagogik ein?

Das ist unterschiedlich. Gerade hat die Theaterpädagogik wieder mehr Raum, weil ich soeben meine ersten beiden online Theaterprojekte mit Schulklassen in Österreich durchgeführt habe. Nun sitze ich an der Auswertung des Ganzen. Im Februar hatte ich Aufführungen mit „Der Schleier der Zeit“ im Stadtmuseum hier in Ingolstadt, da bin ich für eine Kollegin eingesprungen. Die Proben- und Aufführungszeit war sehr kompakt, daher stand dann nur das im Vordergrund und alles andere war zweitrangig. Es wechselt sich also ab. Mein Ziel ist es langfristig mehr als Schauspielerin zu arbeiten und damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und die Theaterpädagogik zu reduzieren.

  1. Also würdest Du sagen, das ist von Vorteil zweigleisig zu fahren?

Im Großen und Ganzen ja. Ich denke, es hat alles Vor- und Nachteile. Manchmal hab ich das Gefühl, ich verzettle mich, weil ich auf vielen Hochzeiten tanze. Auf der anderen Seite ist es nicht immer so einfach gut bezahlte Jobs zu bekommen, da ist es dann schon gut, wenn man mehrgleisig fährt. Ich mach die theaterpädagogischen Projekte sehr gerne. Mir macht das große Freude. Ich finde es total schön und bereichernd mit Menschen zusammenzuarbeiten, egal welches Alter die haben. Da findet einfach so eine tolle Verbindung statt und das ist wunderschön.

  1. Dir macht es Spaß in beiden Bereichen zu arbeiten?

Absolut!

5.Kannst Du von Deiner theaterpädagogischen und schauspielerischen Arbeit leben oder hast Du noch ein anderes Standbein?

Auch das ist unterschiedlich. Ich bekomme den Gründungszuschuss. Damit lief das alles ganz gut. Dann kam die Corona Krise, Projekte wurden innerhalb von wenigen Tagen, Stunden abgesagt, verschoben, fielen aus… Und dadurch fiel natürlich auch das sichere Einkommen erst mal weg. Jetzt bin ich gespannt, wie das mit den diversen Hilfsfonds funktioniert. Markus Söder ließ Mitte April verlauten, dass jede/r Künstler*in, der/die in der KSK (= Künstler Sozial Kasse) ist, für drei Monate jeweils 1000,00 € pro Monat erhält. Seither warte ich auf den Antrag. Aber bisher ist noch nichts passiert, in der Hinsicht. Ich hab auch bei der Stadt Ingolstadt eingereicht und da warte ich auch auf Antwort. Aber die warten darauf wie das mit der KSK ausgeht, weil die sagen, zuerst muss der Freistaat Bayern einspringen und wenn das nicht klappt, dann ist Ingolstadt zuständig. Somit bin ich da jetzt grade in der Warteschleife. Dennoch finde ich es gut, dass es diese Unterstützung gibt.

Ich habe gerade meine ersten beiden Theaterprojekte per Fernlehre durchgeführt. Das erste theaterpädagogische Projekt fand mit Schülerinnen der HLW Kufstein und das zweite mit Schüler*innen der TFBS Kitzbühel statt. Während mein Ansprechpartner an der HLW und ich uns gleich für den Worstcase eine online Variante überlegt haben, wurde das TFBS Projekt in Kitzbühel erstmal abgesagt als die Schulen schließen mussten. Beide Projekte waren ursprünglich als Projekte in der Schule vor Ort geplant. Für die Lehrer*innen war das auch alles eine komplett neue Situation. Da kann niemand was dafür, da kann man auch niemandem böse sein, das ist halt so und da muss man damit umgehen. Vor drei Wochen oder so, hat mich dann eine Lehrerin der TFBS Kitzbühel angerufen und gefragt, ob ich das Projekt jetzt dennoch machen könnte, obwohl die Schule schon abgesagt hatte. Die Lehrerin meinte, dass sie jetzt nicht zum x-ten Mal dasselbe mit den Schüler*innen wiederholen könnten. Dass sie was tun müssen, damit die Schüler*innen bei der Stange bleiben. Sie würden dringend Abwechslung brauchen. Also das fand ich total schön. Es war auch so gut zu sehen, dass der Hunger nach Kunst und Kultur auch wiederkommt. Das war ein positives Zeichen für mich und dann haben wir das jetzt gemacht. War sehr spannend und aufregend. Ich war schon lange nicht mehr so nervös wie vor meinem ersten Zoom Meeting mit der neuen Klasse!

[…]

6.Wie wichtig sind öffentliche und private Förderungen für Deine Arbeit?

Also ich bin in Österreich Mitglied bei spectACT – Verein für politisches und soziales Theater – und in Deutschland beim g’scheiterhaufen theater e. V. und bei Künstler an die Schulen (KADS) e. V. Über die Vereine kann ich dann Projektgelder beantragen. Das würde ich wirklich jedem raten, das ist sehr hilfreich. Nachdem der Verein spectACT schon so lange im Bereich der Theaterpädagogik tätig ist und sehr viel Pionierarbeit in Tirol da geleistet hat auf dem Gebiet, konnte ich auch von dem guten Namen des Vereins profitieren. Dadurch hat das mit der Förderung meiner Projekte auch von Anfang an sehr gut geklappt. „Künstler an die Schulen“ sitzt in Ingolstadt. Da bin ich erst seit kurzem dabei und wir haben jetzt zusammen den ersten Antrag gestellt beim Fonds Soziokultur. Da gibt es eine ad hoc Förderung für die jetzige Situation. Da werden Innovationen gefördert im soziokulturellen Bereich. Wir kriegen bis 11.Mai Bescheid, ob unser Projekt gefördert wird oder nicht. Ich mache theaterpädagogische Projekte Großteils über öffentliche Förderungen.

  1. Wie viel Zeit verbringst Du am Schreibtisch und wie hast Du gelernt Dich zu managen? Das lernt man ja nicht einfach so im Studium?

Das ist tatsächlich ein harter Prozess, das eigene Zeitmanagement, das muss man haben als Selbstständiger. Also die Rahmenbedingungen, die einem sonst der Arbeitgeber vorgibt, muss man sich selber geben. Man ist dann auch sein eigener Boss. Das ist auch was, was mir sehr gut gefällt. Es ist wichtig für sich einen guten Rhythmus zu finden, den aufrechtzuerhalten und nicht so einen Schlendrian reinzukriegen. Ich hab dafür einen Schreibtisch gemietet in dem coworking office bureau ein1/2 in Ingolstadt. Dort sitzen viele Leute, die in Ingolstadt in der freien Kulturszene tätig sind, unter anderem auch der Verein „Künstler an die Schulen“. Und die Mieten sind sehr moderat. Mir hilft es jeden Tag aus dem Haus und zur Arbeit zu gehen, wenn man darf (muss man ja schon dazu sagen). Dort arbeite ich auch konzentrierter als von zu Hause aus. Bevor ich ans Stadttheater gegangen bin, hab ich von zu Hause aus gearbeitet. Das hat nicht so gut funktioniert. Damals wohnte ich noch in München, wo ich keine Familie habe und nur wenig Leute damals kannte. Ich war nicht gut vernetzt. Vitamin B ist das Um und Auf in der Theater- und Filmbranche. Leider. Muss man aber ehrlicherweise dazu sagen.

Außerdem brauche ich den sozialen Kontakt, ich brauche den Austausch, das zur Arbeit gehen, von der Arbeit nachhause gehen. Daher ist das bureau ein1/2 in der Schulstraße für mich ideal.

Die Büroarbeit liegt so zwischen 80 und 90%. Ich weiß noch genau im Studium, da hat uns Norbert Radermacher, er war unser Dozent für Kulturmanagement, durch das Büro des Europäischen Zentrums in Lingen geführt. Als wir an einer Theaterpädagogin vorbei gingen, die am Schreibtisch saß, sagte er: „Okay, das wird der Großteil eurer Zeit sein, am Schreibtisch sitzen.“ Und ich dachte mir nur, nö, ich mach das alles anders, mir wird das nicht passieren. Auf gar keinen Fall! Nun, es ist leider tatsächlich so, dass ich ca. 80-90% am Schreibtisch verbringe. Auch wenn wir Kulturmanagement als Unterrichtsfach an der Hochschule hatten, musste ich mir vieles, was die ganze Orga. sowie Büro Arbeit anging, selbst beibringen. Das Studium bestand zu 90% aus praktischer Arbeit und nur zu ca. 10% aus Schreibtischarbeit. Im Berufsleben ist das leider genau anders.

  1. Hast Du auch Kurse gemacht, oder hast Du Dir alles selbst erarbeitet?

Wir hatten ja Kulturmanagement als Unterrichtsfach im Studium, das war schon gut, da haben wir auch so einen fetten Ordner gekriegt, wo alle Förderprogramme drinnen stehen: von europäischer Ebene bis hin zur Stadtebene. Das war schon sehr gut, aber man lernt das erst, wenn man es anwendet. Das war so learning by doing. Mein erstes großes Theaterprojekt war das „fluchtWEGe“ Projekt in Kufstein, welches über spectACT lief. Das war ein Projekt über Flucht, Migration und Heimat. Im Rahmen dieses Projektes habe ich mit Einheimischen sowie Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund zusammengearbeitet. Wir haben ein Theaterstück entwickelt und das dann in Kufstein mehrmals zur Aufführung gebracht. Und dann wurden wir noch zu einem Theatertreffen in Österreich, vom Amateurtheaterverband, eingeladen. Das Projekt war wie eine Meisterprüfung für mich. Als Theaterpädagoge bist du für alles verantwortlich: du machst das Marketing, die Regie, die Teilnehmerbetreuung, du suchst die Sponsoren, machst den Finanzierungsplan, suchst die Förderer, machst die Abrechnung, du suchst die Techniker, organisierst noch die Abendkasse usw. Du bist einfach für alles verantwortlich! Und ich hatte das Glück, dass ich bei spectACT eben zwei Ansprechpersonen hatte, die da schon sehr viel Erfahrung hatten und die mir da sehr geholfen haben einen guten Finanzierungsplan zu schreiben, x-mal das Konzept durchgelesen haben und mir Tipps gegeben haben. Das war sehr, sehr gut. Davon hab ich sehr profitiert. Dann hab ich auch noch ein Kulturmanagement-Seminar besucht in Tirol. Hier in Deutschland bin ich gerade dabei mich wieder schlau zu machen, weil es ja doch anders ist als in Österreich. In Österreich mach ich das jetzt aus dem ff. Hier in Deutschland mache ich gerade so meine ersten Gehversuche damit.

  1. Hast Du einen Steuerberater oder machst Du alles selbst?

Ich habe eine Steuerberaterin.

  1. Was sind Deine Themenschwerpunkte in Deiner theaterpädagogischen Arbeit?

Das ist ganz unterschiedlich. Es ist mir wichtig, dass es ein Thema ist, das mich und die Gruppe interessiert. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen. Manchmal werde ich für ein konkretes Thema, wie z. B. einen „Zivilcourage“ Workshop angefragt, und manchmal, wenn es um Stück Entwicklung geht, lege ich das Thema zusammen mit den Teilnehmer*innen fest.

  1. Wenn Du etwas anbietest, aus welchem Fundus schöpfst Du dann?

Ich schöpfe aus den eigenen Erfahrungen. Ich arbeite mit dem, was die Teilnehmer*innen mitbringen. Wenn ich selbst ein Projekt entwickle, dann immer nur zu einem Thema, welches mich selbst gerade umtreibt. In dem Projekt, welches ich über KADS beim Fonds SozioKultur eingereicht habe, geht es darum, Menschen aus verschiedenen Nationen und Generationen zusammen zu bringen. Ich nutze das Medium Internet, um in Zeiten von social-distancing und geschlossenen Grenzen wieder Nähe und Austausch zu fördern. Wir wurden alle mit so viel Angst „geimpft“ in den letzten Wochen. Da ist es wichtig diese Ängste wieder abzubauen und den Menschen ein kreatives Ventil zu bieten. Gemeinsam wollen wir das Erlebte künstlerisch verarbeiten. Mittlerweile habe ich auch schon angefangen meine Konzepte zu archivieren und ggf. mehrfach, mit leichten Anpassungen, zu verwenden.

  1. Mit welchen Altersgruppen arbeitest Du hauptsächlich?

Also das ist ganz unterschiedlich. Während meiner Zeit am Stadttheater hatten wir von Grundschülern bis hin zu Senioren alle Altersgruppen in diversen Schulworkshops sowie Spielclubs. Also ganz bunt gemischt.

  1. Mit welchen Altersgruppen arbeitest Du am liebsten?

Ich habe jetzt keine Altersgruppe, die ich wirklich bevorzuge. Ich arbeite mit allen Menschen gerne, die offen sind und sich auf die Arbeit einlassen.

  1. Für welches Alter sind die meisten Anfragen?

Die meisten Projekte sind für Kinder und Jugendliche.

  1. Arbeitest Du immer allein oder auch im Team?

Sowohl als auch. Die Dani Richter ist auch eine freischaffende Theaterpädagogin hier in Ingolstadt. Mit der arbeite ich immer wieder zusammen. Manchmal ergeben sich auch andere Kooperationen. Aber ich mach auch viel allein. Ich spiele seit 2016 Improtheater beim g’scheiterhaufen theater e. V. in Ingolstadt. Da arbeiten wir natürlich im Team zusammen. Seit 2016 toure ich auch mit meinem Solostück „Schottland wär schön“ durch Österreich und Deutschland.

  1. Wie würdest du die Arbeit im Team bewerten?

Es erleichtert schon einiges, man kann über bestimmte Situationen zusammen sprechen oder auch Feedback bekommen vom Anderen, wie man so anleitet, wie das so funktioniert hat etc.. Ich finde die Unterstützung schön.

  1. In welchem Umkreis arbeitest Du?

Ich bewerbe mich als Schauspielerin auf nationale und internationale Projekte. Als Theaterpädagogin arbeite ich hauptsächlich in Ingolstadt und Umgebung sowie in Tirol (Österr.).

  1. Bist du mit anderen Theaterpädagog*innen vernetzt?

Ja. Über spectACT, da sind viele Theaterpädagog*innen dabei. Ich hab noch vereinzelt Kontakt zu meinen ehemaligen Kommiliton*innen aus dem Studium. Und dann gab es mal einen Theaterpädagogenstammtisch in München, da bin ich öfters hingegangen: Ich weiß gar nicht, ob es den noch gibt. Aber daraus ist auch eine schöne und enge Freundschaft entstanden mit einer Theaterpädagogin, die jetzt eine meiner besten Freundinnen ist. Hier in Ingolstadt sind viele Künstler*innen über den Verein „Künstler an die Schulen“ vernetzt. Wie gesagt, gehöre ich auch dem g’scheiterhaufen theater e. V. Ensemble an. Zu meinen Kolleg*innen am Stadttheater pflege ich immer noch engen Kontakt. Es gibt jetzt hier nicht so viele freischaffende Theaterpädagog*innen

  1. Wie evaluierst Du Deine Arbeit? Wie holst Du Dir Feedback zu Deiner Arbeit?

Von den Teilnehmer*innen. Ich evaluiere jedes Theaterprojekt, jeden Workshop mit den Teilnehmer*innen und bekomme dadurch halt auch Feedback, was gut funktioniert hat und was nicht funktioniert hat.

  1. Was bedeutet für Dich Erfolg in Deiner Arbeit?

Erfolg ist für mich, Menschen zu berühren und zum Fühlen zu bringen, also auch in Kontakt mit ihren eigenen Gefühlen zu bringen. Und wenn die Teilnehmer*innen einfach Spaß haben und sich wohlfühlen in der Gruppe und sich öffnen können. Die besten Dinge passieren dann, wenn der/die Teilnehmer*in Vertrauen hat und die Angst abbaut, dann kommen halt die die guten Sachen raus. Also das ist was, was mich sehr tief berührt, wenn ich merke oder wenn ich sehe, dass dieser (fremde) Mensch mir vertraut und sich mir und der Gruppe gegenüber öffnet. Wenn es mir gelingt, innerhalb kürzester Zeit Vertrauen aufzubauen und mit den Teilnehmer*innen ernste Themen zu verhandeln, das find ich total schön. Das ist für mich Erfolg.

  1. Was würdest Du Berufsanfänger*innen auf den Weg mitgeben?

Dranbleiben und sich nicht unterkriegen lassen. Vernetzt euch, das ist wichtig. Und unterstützt euch gegenseitig.

Ich sage „Vielen Dank“ und beende meine Aufnahme.

Das Interview führte Afra Kriss im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für die Theaterpädagogik am Institut „Das Ei“ in Nürnberg