„Zivilcourage im digitalen Zeitalter“ war das Thema unseres online Theater-Workshops oder auch „Theater in Zeiten von Corona Virus SARS-CoV-2“

“Der Workshop war sehr abwechslungsreich gestaltet und man bekam einen tollen Einblick in die Schauspielerwelt” (Rosalie Rieser)

Als Mag. Peter Salvenmoser und Nicole Titus, Theaterpädagogin & Schauspielerin, im Herbst 2019 sich dafür entschieden hatten einen theaterpädagogischen Workshop zum Thema „Zivilcourage im digitalen Zeitalter“ zu machen, hätten sie sich niemals vorstellen können, was ein halbes Jahr später dann Realität wurde. Seit dem 13. März sind die Schulen in Österreich und Deutschland geschlossen. Die Schließung sollte zu Beginn erstmal „nur“ bis zum 20. April dauern. Das Theaterprojekt war für die Woche 20.-24.04. angesetzt. Doch war es schon zu Beginn der Schließung fraglich ob die Schulen tatsächlich am 20.04. wieder aufmachen würden. Somit hat Nicole Titus, die leitende Theaterpädagogin, Mag. Peter Salvenmoser gleich am 11. März kontaktiert und angefragt, ob es möglich wäre das Projekt im Notfall auch per Fernlehre durchzuführen. Herr Mag. Salvenmoser klärte dies sofort mit der Direktion ab und erhielt grünes Licht. Dann begann die Zeit des Wartens. Viele Projekte von Frau Titus, die hauptberuflich als freischaffende Theaterpädagogin & Schauspielerin arbeitet, wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Als es dann klar war, dass die Schulen nicht am 20.04. wieder den ganz normalen Schulbetrieb starten würden, setzten Herr Mag. Salvenmoser und Frau Titus alles in Bewegung, damit das Projekt dennoch als Fernlehre Projekt über Microsoft Teams stattfinden konnte. Als dann auch der Fördergeldgeber KulturKontak Austria (KKA) / Österreichischer Austausch Dienst (OeAD) grünes Licht gab, stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Für die Theaterpädagogin war es das erste Mal, dass sie ein Theaterprojekt über eine Video Konferenz online angeleitet hat. Auch wenn es ihrer Ansicht nach nicht das gleiche ist, wie gemeinsam Theater in einem Raum zu machen, lief es besser als gedacht. Das Feedback der Schüler*innen war sehr positiv.

“Ich fand das Theaterprojekt sehr interessant, es war eine Abwechslung zum “Corona-Alltag“ und man hat viele neue Dinge über das Schauspielern erfahren“ (Sophie Wallner)

„Es war eine gute Abwechslung gegen die ganzen anderen Schultage und Arbeitsaufträge, die wir immer bekommen und ich fand auch die Videokonferenz ganz nett, da wir uns alle seit langem wieder einmal sehen und hören konnten.“ (Anja Danzl)

Frau Titus erhielt von der Schule eine Unterweisung in Microsoft Teams und dann konnte es auch schon los gehen. Eine absolute Premiere in jeder Hinsicht. Das theaterpädagogische Konzept, welches auf ein interaktives Spiel der Beteiligten in einem Raum ausgelegt war, wurde der Situation entsprechend angepasst. Die Zusammenarbeit mit Herrn Mag. Salvenmoser und den Schülerinnen hat sehr gut funktioniert. Sie waren zuverlässig, engagiert, interessiert und pünktlich. Sie haben bei allem gut mitgemacht und waren offen und aufgeschlossen gegenüber Neuem. Technische Tücken, wie Mikros oder Kameras, die nicht mehr funktionieren, muss man mit einrechnen und damit umgehen. Das Medium erfordert einerseits noch mehr Vertrauen, dass die Schülerinnen schon mitmachen bei den verschiedenen Übungen, denn man kann auch per Video nicht immer alle sehen, und andererseits Spontanität und Flexibilität, wenn die Technik versagt. Frau Titus war begeistert von dem Engagement der Klasse und der Bereitwilligkeit sich auf dieses „Experiment“ einzulassen.

„Ich bin sehr zufrieden damit, wie der Workshop abgelaufen ist, und positiv überrascht, dass es mit der Fernlehre so gut funktioniert hat. Ich bedanke mich auch sehr für die Unterstützung der Schule und die Möglichkeit, dass ich das Projekt trotz aller Widrigkeiten, umsetzen zu konnte. Es war mir eine große Freude mit den Schülerinnen zusammen zu arbeiten.“ (Nicole Titus)

Am ersten Projekttag startete die Gruppe mit einer Video Konferenz gemeinsam in den Tag. Das gegenseitige Kennenlernen sowie ein Einstieg in die Thematik „Zivilcourage im digitalen Zeitalter“ standen im Vordergrund. Nach einem gemeinsamen Aufwärmtraining wurden die Schülerinnen an das Verfassen von eigenen Texten / Szenen herangeführt. In Kleingruppen setzten sie sich dann mit folgenden Fragestellungen auseinander und recherchierten dazu:

Recherchen zu Cyber Mobbing:

Gruppe A:

  1. Wie oft kommt es in der Gesellschaft vor in Österreich, dass Schüler*innen gemobbt werden?
  2. Sind die Täter in erster Linie weiblich oder männlich?
  3. Gibt es Unterschiede zwischen männlichen Tätern und weiblichen?

Gruppe B:

  1. Wie kann man als Familienmitglied, Freund, Bekannter etc. feststellen, dass jemand gemobbt wird? (Wenn man nicht Zeuge des Vorfalles ist.)
  2. Was tun, wenn man Zeuge eines Vorfalles wird?
  3. Welche psychischen Schäden richtet Mobbing an?

Gruppe C:

  1. Digitalisierung: Welche sozialen Medien nutzen Schüler*innen am meisten?
  2. Wo in den sozialen Medien findet Mobbing statt?
  3. Wo kann man sich hinwenden, wenn man Betroffener ist?

Die Ergebnisse wurden dann in der Gruppe vorgestellt und dienten als Basis für die Entwicklung eigener Szenen und Monologe. Dafür hatten die Schüler*innen dann ca. eine Stunde Zeit, um sie zu schreiben, zu filmen, zu schneiden und dann der Theaterpädagogin wieder zu zusenden. Das hat, bis auf ein paar kleinere technische Tücken, sehr gut funktioniert. Während die Workshopleiterin das Material sichtete, bekamen die Schüler*innen den Auftrag sich in Kleingruppen zu überlegen, wie sie die Zielgruppe „Jugendliche im Alter von 15 bis 18“ anschaulich über das Thema „Zivilcourage“ aufklären können. An den kommenden Projekttagen wurde an den beiden Aufgaben weitergearbeitet und am letzten Tag wurden beide Bereiche (Filmszenen und Präsentation) miteinander verbunden und präsentiert.

„In den 3 Tagen haben wir sehr viel Neues gelernt und uns von unserer kreativsten Seite zeigen können, als wir sogar selber einen kurzen Film drehen mussten.“ (Julia Leuhuber)

„In den Workshops haben wir einiges gelernt, unter anderem auch die Bedeutung von Zivilcourage. Ich kannte diesen Begriff davor nicht, was jetzt nochmal besser ist, da ich dies auch umsetzten kann. Sonst ist es auch sehr nett gewesen. :)“ (Sara-Maria Hintner)

Hier können Sie noch weitere Rückmeldungen von den Schülerinnen lesen:

“Für mich war der Workshop sehr interessant zu verfolgen, da man einen Einblick in eine ganz andere Welt bekommt.” Eva Schneeberger, Schülerin

“Mir hat der Workshop sehr gut gefallen, weil man viele neue und interessante Fakten über das Schauspielerleben erfahren hat.” Tanja Auer

„Ich fand das Theaterprojekt ganz okay, ich habe es mir anders erwartet, aber im Großen und Ganzen war es interessant. Wie ich schon erwähnt habe, interessiert bzw. mag ich die Schauspielerei nicht, trotzdem würde ich es weiterempfehlen.“ Jana Huber

“Das Theaterprojekt gab mir eine völlig neue Sichtweise über das Leben eines Schauspielers. Die Arbeit, die Vorbereitung und all das drum herum… Und trotzdem macht es Spaß. Es war ein tolles Erlebnis.” Valentina Stegmayr

„Ich fand den Workshop sehr Facettenreich, man hat gesehen was alles dahinter steckt und das man sich gut auf die zu spielende Rolle vorbereiten muss. Wir haben viel über Zivilcourage gesprochen was mir Aufschluss darüber gegeben hat, wie andere darüber denken!“- Sina Hager

„Ich fand den Theaterworkshop sehr informativ und man konnte einiges dabei lernen, was die Arbeit eines Schauspielers betrifft, oder einfach nur selbst vor der Kamera zu stehen und eine kurze Szene zu drehen.“ ~Eisenkolb Sarah

„Ich fand das Theaterprojekt ziemlich abwechslungsreich, auch wenn ich zweimal gefehlt habe, wofür ich mich entschuldigen muss. Wir haben einiges gelernt, wie die Bedeutung von Zivilcourage, ich meine jeder weiß was Zivilcourage bedeutet aber keiner hätte es ausführlich beschreiben können. Im Großen und Ganzen hat es Spaß gemacht und war mal was anderes. “ Manthana Phetlert